19. Juni 2017 ·

 

Menschliche Tierliebe!?

 

Ich bin ja als Kind fast ohne Tiere aufgewachsen. Meine Eltern konnten Tiere nicht unbedingt leiden, auch weil wir in einer Mietwohnung lebten. Aber sie hatten auch keine Lust die Verantwortung zu übernehmen wenn ich das Interesse daran verlieren sollte.
Aber da ich ja ein lieber 10 jähriger Junge war, hüstel, und auch genug gequengelt habe, bekam ich zwei Goldfische. Goldfische in einem runden Glas. Goldi und Floppy. Naja, heute weiss ich dass das fuer Fische nicht die beste Unterkunft war, aber egal, ich hatte eigene Tiere. Auf jeden Fall wurden sie fleissig gefüttert und auch betrachtet. Ja, wie sie im Kreis geschwommen sind. Ich weiss gar nicht mehr in welcher Reihenfolge, aber eines Tages hatte ich als meine Eltern arbeiten waren die Idee, mal Verantwortung und Eigeninitiative zu zeigen. Ich mache das Glas sauber, das bisher immer unter Aufsicht geschehen ist. Alles Super! Fische umgeparkt, Glas sauber gemacht ohne kaputt zumachen, alles wieder ins Glas und zum Schluss die Fische.
Stolz nahm ich das sauber gemachte Glas mit den Fischen und brachte es ins Wohnzimmer! Ähm, ich wollte. An der Eingangstür vom Wohnzimmer machten ich und die Fische die Erfahrung, daß man die Hände abtrocknen sollte wenn man ein rundes großes Glas tragen möchte...
Oje! Das gibt Ärger! Tausend Splitter, etwas Wasser, vermischt mit Steinchen und Sand und zwei Fische. Schnell Fische retten und dann den Schaden beseitigen. Naja, da es ja lieb von mir gemeint war und die Eltern meine Schusseligkeit kannten, war der Ärger auch nicht so groß. Durch die falsche Haltung der Fische, und oder Sturz, lebten die Fische auch nicht lange. Damit war eigentlich das Thema Haustiere in unserem Haushalt erledigt. außer sechs Jahre später durfte ein weißer Welli einziehen. Cool. Auch da wurde der Fehler gemacht, daß man sich nicht vorher genügend über die Haltung und Lebensgewohnheiten erkundigt hat. Aber wie auch wir fanden es super, daß der Welli zutraulich wurde und sogar das sprechen angefangen hat.
Als ich mit meiner ersten Freundin zusammen gezogen bin wurden sich auch Tiere angeschafft. Hamster, Hase, Wellis und eine Katze.
Katze, genau Katze. Tierliebe und Katze ist eigentlich der Grund für das hier geschriebene.
Als ich mit meiner heutigen Frau zusammen kam hatte sie fünf Katzen. Cool, das waren Freigängerkatzen und sie wohnte am Dorfrand. Ideal zum jagen und auch um die Mäusepopulation niedrig zu halten. Dachte ich logisch schlussfolgernd.
Aber diese Katzen waren schlau. Sie dachten, du fauler Mensch, du schaust aus als hättest du Bewegung nötig. Den ganzen Tag sitzt du im Büro und da ich dich liebe, bringe ich dir manchmal die Mäuse lebend. B-)
Als ich zum ersten Mal gesehen habe, wie meine Frau versucht hat eine Maus zu fangen und das sehr erfolgreich, was mich auf viel Übung schließen lässt, stand ich nur kopfschüttelnd dabei. Katzen! Katzen sollen Mäuse fangen und fressen. Mäuse können eine Plage sein, werden aber durch die Tierliebe gefangen und wieder ausgesetzt, also dadurch gerettet. Die sind doch süß. Süß!?
Ich hatte schon den Eindruck, daß sich die Katzen einen Spaß daraus machen. Wie lässt sich sonst erklären, daß die Katzen im Raum sitzen und den Menschen beobachten wie er eine Maus fangt. Lachen sie innerlich dabei? Ich glaube ja, bei mir ist es auf jeden Fall so wenn ich im Raum stehe und schaue zu. ;-)
Ich erinnere mich an ein Erlebnis vor ein paar Jahren. Ich stand morgens auf und kam die Treppen runter. Ich sah unseren Kater und eine Maus die in die Gästetoilette flüchtete. Cool. Selbst Schuld so in die Falle zu laufen. Ich schnappte den Kater, ab rein in die Gästetoilette und Tür zu. Hopp, erfülle deine Aufgaben, ich gehe erst mal Kaffee trinken. :-)
Nach dem ersten Schluck Kaffee machte ich die Tür auf und der Kater wollte raus, aber ohne Maus. Zack, hatte ich den Kater und sagte,erst Maus, dann darfste raus. Kater rein, Tür zu. Da kamen plötzlich ziemlich laute Töne aus dem Gäste wc. Plötzlich rief meine Frau von oben. Was war das? "Alles unter Kontrolle Schatz, das war eine Maus. Unser Kater knabbert sie anscheinend gerade an." Schon kam meine Frau runtergelaufen. "Das war keine Maus" Ich erzählte ihr was los war und wie toll ich das Problem gelöst habe. "Das war keine Maus" sagte sie nochmal und machte die Tür auf. Der Kater rannte wie von der Tarantel gestochen raus und versteckte sich. Pft! Weicheikater!
Oha! Plötzlich stellte sich heraus, daß das eine Ratte war. Und tatsächlich, als sie sich in die Enge gedrängt gefühlt hatte, griff sie an. Wow! Das hatte ich noch nie gesehen. Krass! Meine Frau nahm Klovorleger und Handtücher und schmiss alles auf die Ratte. Dann packte sie den ganzen Knäul und warf ihn aus dem Fenster.
So wurde sogar eine Ratte gerettet.
Da fragt man sich manchmal, wie weit geht Tierliebe? Manche Männer würden sagen, mach das Viehzeugs platt. ok, aber wie? Erschlagen? Könnte ich nicht.
Aber für was hat man Katzen? Die erledigen ja die Arbeit!

Ok, sollten!

Manchmal!

Ab und zu! :D